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Schladming oder unverhofft kommt oft – Salzburg in 5 Stunden

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Zwei Nächte Halbpension in Schladming sind jetzt nicht das schlechteste Angebot, oder? Zeit und Muße waren auch vorhanden, also ging es freitags mit dem Bus über München und Salzburg nach Schladming. Ich könnte mich an der Stelle mal wieder über den Nürnberger „Busbahnhof“ aufregen, stattdessen berichte ich aber lieber von den schönen Seiten des Lebens.

Beispielsweise von den Punschkrapfen des direkt am Hauptplatz gelegenen Hotels Landgraf, seines Zeichens auch Café und Konditorei. Und was soll ich sagen, die kleinen rosa Teile sind wahre Bomben, natürlich im Geschmack und sicher auch beim Nährstoffgehalt. Ich bin natürlich keine Punschkrapfen-Expertin, und kann den Geschmack jetzt nicht mit den Anderen in Österreich vergleichen, noch weiß ich etwas über eventuelle regionale Unterschiede, aber der erste Eindruck dieser Punschkrapfen war definitiv sehr gut. Vielleicht kennt ihr das ja, wenn man schon mal ganz zufällig in einer Konditorei rumsitzt, probiert man noch dies und das. Linzer Torte zum Beispiel – auch sehr gut. Solltet ihr also zufällig mal in Schladming vorbeikommen, schaut beim Landgraf vorbei, es lohnt sich.

Dann auch gleich noch ein Tipp für die Bekämpfung einer Überdosis Zucker: Den Hauptplatz weiter in Richtung Rathaus gibt es am Parkplatz einen Würstelstand. Auch etwas, worum ich die Österreicher des Öfteren beneide. Hier wird dem überzuckerten Touristen mit Bier, Pommes und der einen oder anderen Anekdote wieder zu einem normalen Geschmack verholfen. Danach ist man in Österreich angekommen.

Ansonsten erscheint mir Schladming schon eher touristisch, in den Wintermonaten ist hier sicher die Hölle los. Ohne Schnee mangelt es dem Ort irgendwie an Inhalt für die Kulisse. Als Nicht-Ski-Fahrerin fehlt mir wahrscheinlich sowieso der Bezug zu jeglichem typischen Touristen-Ski-Ort. Wobei natürlich die Berge und die möglichen Aktivitäten (Punschkrapfen jetzt mal außer Acht gelassen), durchaus interessant erscheinen.

Leider gab es gleich nach der Ankunft im Hotel für die Planungen des nächsten Tages einen kleinen Dämpfer. Der Tag fiel nämlich aus, zumindest der Tag in Schladming. Wie das so ist mit Buchungen und Agenturen und Hotels und diversen Zeiträumen, war die Buchung ohne mein Zutun, aufgrund einer Verwechslung, vom Hotel storniert worden. Aus den zwei Übernachtungen wurde dann zum Glück noch eine Übernachtung, danach war das Hotel leider voll. Beinahe wäre es also noch spannend geworden, so aber reduzierte sich zumindest der Planungsaufwand für den nächsten Tag, weil wir spontan Schladming, Seilbahn und Berge durch einen Stadtbummel in Salzburg ersetzten. Natürlich war das eine etwas unangenehme Situation für beide Seiten, der Chef bat aber um Entschuldigung und Fehler passieren nun mal.

Schladming

Der sich anschließende Abend gestaltete sich bei einem ungezwungenen 5-Gänge-Menü mit Wein recht gemütlich, die Räumlichkeiten waren durchaus angenehm. Nach dem Aufwachen bot das Bergpanorama eine ganz beeindruckende Vorstellung, aber irgendwie bin ich nicht der Typ Mensch um dauerhaft in einem Tal zu Leben. Ich bin aber definitiv der Typ Mensch für ein ausgedehntes und wohlschmeckendes Frühstück. Zum Glück gab es das dann auch und die Fahrt nach Salzburg konnte beruhigt angetreten werden.

Fünf Stunden galt es in Salzburg „rumzubringen“, bevor es wieder in Richtung Heimat ging. Ihr könnt mir glauben, ein völlig problemloses Unterfangen an dem ich euch im Folgenden kurz teilhaben lassen will.

Salzburg soll in Österreich nach Wien ja die meisten Übernachtungen haben, die Stadt ist also eine Tourismus-Hochburg. Wundern muss man sich darüber nicht, Mozart kennt ja irgendwie jeder, die Altstadt bietet den einen oder anderen schönen Blick und die Gastronomie den einen oder anderen wohlschmeckenden Happen auch abseits von Mozartkugeln und Salzburger Nockerln.

Salzburg Getreidegasse

Die kunstvollen schmiedeeisernen Schilder in der Getreidegasse blicken wie eh und je auf den nicht abreisenden Strom der Touristen aus aller Welt, der Mönchsberg umrahmt die Stadt immer noch recht einmalig und der Grünmarkt am Universitätsplatz ist jedes Mal einen Bummel wert.

Vor lauter Herumschlendern darf man aber natürlich nicht vergessen, dass wir ja im Auftrag der Kulinarik unterwegs sind. Der Start mit etwas Süßem hat sich schon in Schladming bewährt, folgerichtig ging es in die Schatz Konditorei, ein Laden wie aus der Zeit gefallen, genau richtig, für schwere Zuckerbäckerei. Glücklicherweise ergatterten wir auch gleich einen der kleinen Tische und ließen uns sowohl Sarah-Bernard- und Punsch-Schnitte als auch Himbeer-Obers-Soufflé servieren und natürlich auch schmecken. Absolute Empfehlung, so muss es sein, hier passt alles.


Schatz Konditorei
Getreidegasse 3
5020 Salzburg
schatz-konditorei.at

Würstelstand Salzburg

Routiniert wurde der überzuckerte Geschmack an einem Würstelstand korrigiert und danach machten wir uns auf die Suche nach einem Platz zum Mittagessen. Der Bärenwirt wirbt mit „Österreich’s bestes Backhendl“. Solche Aussagen müssen natürlich dringend überprüft werden, leider wird im Bärenwirt zwischen 14 und 17:30 Uhr weder gebacken noch gekocht. Dies führte uns zum nahe gelegenen Augustiner Bräustübl zu Mülln. Der Name Bräustübl verkennt etwas die Realität, ist die Anlage doch „Österreichs größte Biereinkehr“. Die Größe des Biergartens, die großen Säle(!) im Innern und die verschiedenen Essensstände sind dann wirklich beeindruckend und sicher einen Besuch wert. Leider hatten wir uns aber etwas Kleines und Gemütliches vorgestellt, vorzugsweise noch mit Bedienung. Passenderweise fanden wir gleich ums Eck den Augustiner Braugasthof Krimpelstätter mit einem gemütlichen und überschaubaren Biergarten. Wenn man sich vorher die riesige Anlage des Bräustübl zu Gemüte geführt hat, ist dieser Biergarten eine ruhige und bei unserem Besuche eher weniger touristische Idylle. Passend zur Umgebung werteten wir den Tisch mit Tiroler Gröstl und Kaspressknödl, Bier und Zirbenlikör auf und ließen die Zeit bis zur Heimfahrt gemütlich ausklingen.


Augustiner Braugasthof Krimpelstätter
Müllner Hauptstraße 31
5020 Salzburg
www.krimpelstaetter.at

Salzburg Burg

Was bleibt? Kein Kaiserschmarren, keine Nockerln, keine Mozartkugeln gegessen. Die Frage zum nächsten Besuch in Salzburg lautet also nicht, „ob?“ sondern „wann?“.

Für etwaige Tipps bin ich natürlich sehr dankbar. Servus!