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Hunger im Herbst

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Es ist vollbracht. In Anbetracht der Tatsache, daß meine Not am Freitag noch fast grenzenlos war, war das Essen rückblickend am Samstag ein voller Erfolg. Überhaupt war das komplette Menü nicht nur durch die Zeitknappheit bei der Planung geprägt, sondern auch durch Mangel an Zutaten, der Themenvorgabe Herbst und daraus resultierenden, interessanten und spontanen Menükombinationen. Kürbis zu Fisch verhält sich wie Knoblauch zur Kürbissuppe: Herbstlich und sehr positiv. ;-)

Die passende flüssige Begleitung gegen die Herbstdepression wurde durch K., in Absprache mit dem Fachhändler seines Vertrauens, festgelegt. Netterweise übernahm er auch noch den Transport. Danke K.!

Der Aperitiv: Ein La Guita Manzanilla, ein trockener Sherry aus Jerez mit den Aromen von Hefe und Mandel.

Als Vorspeise eine eigentlich banale, aber jedoch wohlschmeckende Kürbissuppe mit Ingwergremolata. Im Bild leider versunken. Als Beitrunk ein Cuvé der beiden Rebsorten Chardonnay und Viognier der Domaines Cazal Viel 2009 aus dem Languedoc in Südfrankreich.

Der 2. Gang ein  für mich völlig kritisches Element. Aber nur bis zum ersten Bissen … Ein Dattel-Senf-Risotto mit Nürnberger Bratwürstchen. Laut meinem Plan eigentlich mit Feigen und Salsiccia, aber Improvisation ist alles und ein bißchen Heimatverbundenheit ebenso! Die Datteln sind aufgrund meiner präzisen Schneidetechnik fast nicht zu erkennen, durch ihre Süße harmonisierten sie jedoch perfekt mit der Schärfe des Senfs. Wer wagt, gewinnt! Dazu ebenfalls der Cazal Viel.

Der 3. Gang. Zander auf karamellisierten Kürbisspalten mit Mini-Röstis und Dillpesto. Fisch und Karfoffeln: Passt. Fisch und Dill: Logisch. Kürbis: Herbstlich. Eigentlich alles keine große Sache aber in dieser Ausführung und Kombination zu unser allen Überraschung perfekt. Dazu ein „geiler“ Wein: Ein 2009er Riesling vom Weingut Geil in Geyersberg in Rheinhessen. Geil!

Wir nähern uns langsam dem Ende, also Käse zum 4. Gang! Gebratener Camembert mit Kräutern und Rotweingelee. Entdeckt in der neuen Essen & Trinken vom November. Die exklusive Alternative zu gebackenem Camembert mit Preiselbeeren …;-) Dazu ein 2008er Burgunder vom Cháteau Philippe-Le-Hardi.

Die Nachspeise. Maronen-Créme-Brulée. Schwierig. Subjektiv der schwächste Gang. Sie war gut aber nicht überragend und fiel deswegen vom Rest etwas ab. Daran konnte auch der Tanit Moscato nicht mehr rütteln. Ein sizilianischer Dessertwein, der aus getrockneten und frischen Trauben vergoren wird. Süß, aber nicht ganz so süß wie ein Eiswein.