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Zum 31. – Mensch und Brotzeit, eine Frage des Geschlechts?

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Habe die Ehre! Ich will hier und jetzt ja gar nicht über irgendwelche abgedroschenen „guten Vorsätze“ schreiben aber ein Anfang muss ja irgendwie gemacht werden. Ein guter Vorsatz ist sie aber natürlich schon, meine eigene Kolumne/Glosse, die Entwicklung wird man sehen, hier auf rockthekitchen!. Schließlich bekomme ich aus der Welt des Kochens und Bloggens, gefragt und ungefragt, einiges mit und manches davon regt meine Meinungsbildung dann doch an. Und ob es jetzt jemanden interessiert oder nicht, ich werde dies in Zukunft immer zum letzten Tag eines langen Monats hier kundtun.

Richtig gelesen, hier schreibt nicht die werte Blog-Inhaberin sondern der Mann an ihrer Seite. Zwangsläufig kann sich dadurch die Blickrichtung etwas ändern. Ich will hier aber keine grundsätzliche Mann-Frau-Gender-Diskussion anstoßen sondern ich möchte einfach meinen Eindruck der Dinge bloggen und den einen oder anderen Erkenntnisgewinn mitnehmen und natürlich auch teilen. Grundsätzlich will Mann die Dinge und Frau ja verstehen. Auch schreibe ich sicher keine in Stein gemeißelten Wahrheiten sondern subjektive Betrachtungen welche mit einem Augenzwinkern zu verstehen sind.

Nichtsdestotrotz kann und wird es natürlich passieren, dass ich von mir auf alle Männer und von ihr auf alle Frauen schließe. Wobei letzteres eigentlich unmöglich ist, da Sie einzigartig ist.

Übrigens, nur böse Zungen behaupten, dieser Beitrag basiert auf dem guten Vorsatz der Inhaberin „mehr zu bloggen“ bzw. „mehr Momente zu bloggen“. Tatsächlich gibt es durchaus Themen rund um Essen und Trinken welche mich interessieren, aufregen und manchmal auch einfach fragend zurücklassen. Oder doch fraglos? Jedenfalls erhoffe ich mir auf diesem Weg einige Antworten sowie Tipps und Tricks für Wanderungen am und natürlich über den Tellerrand hinaus.

So, immer noch dabei? Gut, dann fangen wir einfach mal an und zwar mit einem Gedicht des großen Gerhard Polt:

Zeit ist Zeit.
Ist Einheit für Gemütlichkeit.
Wäre Gemütlichkeit
dreitausendsechshundert
Sekunden in Zeit,
für wieviel Gemütlichkeit
bliebe dann Zeit?

Zeit plus Zeit ist mehr Zeit.
Brot plus Zeit ist Brotzeit.
Zeit mal Zeit ist Mahlzeit.

Der Maikäfer dreht
um den Tisch eine Runde,
Du weißt nicht das Jahr,
Du kennst nicht die Stunde.

Die Kastanie im Biergarten blüht,
freue Dich,
Du bist auf erdbebensicherem Gebiet.

Das ist die Wurzel aus Zeit.
Das ist per Saldo  Gemütlichkeit.

Ich will gar nicht lange herum philosophieren sondern komme direkt zum Punkt und greife mir einfach die zwei wichtigen und passenden Punkte heraus: Brotzeit & Gemütlichkeit. Dazu noch ein Bier, außenrum ein Garten und die Wiederentdeckung des Paradieses ist geglückt. Fast, leider nur fast, denn Frau macht zwar mit hat dann aber doch Lust/Hunger/Appetit auf, nein  diesmal keinen Apfel, sondern etwas Warmes. Gekocht, gegrillt, gebraten, gebacken, gemikrowellt, egal, Hauptsache warm.

Während eine Brotzeit für viele Männer ein völlig normales und ausreichendes Essen ist, scheint es sich für die meisten Frauen eher um eine Vorspeise, in dem Fall hauptsächlich Antipasti und kein schnöder Wurstsalat oder Pressack, oder einen Snack für zwischendurch, hier dann aber eher Tapas als ein normales Käsebrot oder einen Rettich, zu handeln. Allenfalls als schnelles Frühstück könnte eine Brotzeit durchgehen aber da ist ja noch das gekochte und somit warme Ei. Richtig problematisch wird die Sache aber erst, wenn auch am nächsten oder im eigentlich unmöglichen Fall, auch am übernächsten Tag die Küche kalt bleibt.

Auch im Urlaub oder nach einem Tag in der Stadt erntet man für die Beantwortung der Frage „Was essen wir heute Abend“ mit „Brotzeit“ einen Blick, der den Antwortenden irgendwo zwischen gerade gelandetem Außerirdischen und etwas trotteligen und pflegebedürftigen Opa einsortiert.

Mann lernt ja aber ab und zu hat Mann halt Lust auf Obatzten/Grupften, Pressack und-/oder Stadtwurst mit Musik, Butter(!), Gurken und vor allem ein vernünftiges Brot. Und Bier. Geht das jetzt nur mit den Kumpels im Biergarten oder in Dorfwirtschaften mit älteren Herren oder auch mit Frau? Sind die Umstände bekannt? Wie handhabt ihr das? Gibt es Brotzeit für alle? Gibt es überhaupt überall Brotzeit, ich gehe hier ja von einer fränkisch/bairischen Situation aus? Ist die Brotzeit überall eher kalt oder warm oder beides? Gibt es Rezepte mit der Mann Frau von einer Brotzeit überzeugen kann?

Gibt es also quasi eine klassische und regionale „Mädchen-Brotzeit“ oder, wenn nicht, noch etwas anderes als Tapas, Antipasti und Salat? Bevor mich jeder darauf hinweist, ich kenne natürlich Sushi. Kalt, häppchenweise essbar und diverse Getränke passen auch irgendwie dazu. Aber das Gute soll doch angeblich immer so nah sein und nicht eine halbe Weltreise hinter sich haben, oder?

Vielleicht ist es ja aber auch gut so, wie es ist? Die Brotzeit als männliche Zufluchtsstätte? Bier und Wurst als Gegenstück zu Latte macchiato und Cupcakes? Um es mal etwas politisch unkorrekt dafür aber genauer zu sagen: Stammtisch vs. Kaffeeklatsch?

Ich bedanke mich und verbleibe bis zum nächsten Mal
Der sich fragende Brotzeitfreund

 

P.S.: Der Text war zu wirr? Kein Problem, hier ist die Kurzform: Frauen mögen (auf Dauer) kein kaltes Essen und wenn es dann doch mal etwas Kaltes gibt, dann ist es anders als bei Männern.